Nestlé-CEO zur Ozempic-Ära: Ernährungsbedürfnisse der Verbraucher „verändern sich“
Das Unternehmen kündigte eine neue Produktlinie an Tiefkühlkost für GLP-1-Anwender an.

Mark Schneider, CEO von Nestlé, sagt, dass der Aufstieg der als GLP-1 bekannten Schlankheitsmittel die Ernährungsbedürfnisse der Verbraucher verändert und so eine neue Chance für Lebensmittelunternehmen geschaffen habe.
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Medikamente wie Ozempic, Wegovy und Zepbound gehören zu einer neuen Medikamentenklasse namens GLP-1, die den Appetit des Anwenders unterdrücken. Die Nachfrage nach diesen Medikamenten ist im letzten Jahr sprunghaft angestiegen, was einige Lebensmittelmanager hinsichtlich ihrer Gewinne nervös gemacht hat.
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Lars Fruergaard Jorgensen, CEO von Ozempic und Wegovy Hersteller Novo Nordisk, sagte im Februar, dass die Geschäftsführer von Lebensmittelunternehmen ihn um Rat fragen in Bezug auf die populären Drogen.
Schneider sagte Silvia Amaro von CNBC am Donnerstag dass er zunächst ähnlich reagiert hatte.
„Die erste Reaktion war: Okay, Leute, die dieses Medikament nehmen, werden einfach weniger essen, und daher wird sich das für Lebensmittelunternehmen wie uns direkt negativ auswirken. Und ich denke, was sich seitdem herausgestellt hat, ist, dass [ihr] Nährstoffbedarf nicht verschwindet, sondern sich nur verändert“, sagte Schneider.
Letzte Woche kündigte Nestlé die Einführung einer neuen Produktlinie für Tiefkühlkost an. gezielt auf GLP-1-Anwender ausgerichtet.
Die Marke Vital Pursuit soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen und wird aus 12 neuen Artikeln bestehen, darunter Pizza, Sandwiches, Pasta und Bowls.
Am Donnerstag sagte Schneider, die Produkte würden reich an Vitaminen sein, da Menschen, die GLP-1 einnehmen, zwar weniger essen, aber dennoch die gleiche Menge an Vitaminen täglich benötigen. Sie würden außerdem viel Protein enthalten, um den Konsumenten dabei zu helfen, beim Abnehmen ihre Muskelmasse zu erhalten.
Schneiders Kommentare decken sich mit den Aussagen einiger Wall-Street-Analysten über die Auswirkungen, die GLP-1 auf die Lebensmittelindustrie haben werden.
Laut Morgan Stanley Bericht vom April ist der Anstieg des Konsums dieser Drogen „kein existentielles Risiko“, sondern ein “beherrschbarer Langzeitdruck.“ Der Bericht besagt, dass Fast-Casual-Restaurants wie Cava, Chipotle und Sweetgreen gut aufgestellt sind, um mit der drohenden Verschiebung der Verbraucherausgaben umzugehen. Traditionellere Fast-Food-Restaurants wie Jack in the Box, Wendy’s und Wingstop werden jedoch stärker unter Druck geraten.